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Geschrieben von bam am 26.08.2019 um 14:59:
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Zitat: Tussi? So bin ich ja noch nie genannt worden. DER ist zum Schreien. Du kannst doch witzig sein. |
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Gell …
Und Klugscheißer wie du können sich bei diesem Begriff sogar weiterbilden:
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Zitat: Thusneldas Name, der im 19. Jahrhundert noch positiv besetzt war, wurde im 20. Jahrhundert umgedeutet. Mitverantwortlich war mit Sicherheit Kleists Hermannsschlacht, Schullektüre etlicher Generationen. Thusnelda wurde zur Bezeichnung für nervige Ehefrauen und weibliche Dienstboten. Aus T(h)usnelda entstanden das Kosewort Tusschen und schließlich Tussi oder Tusse als Schimpfwort für Frauen bzw. mehr noch als Klischee eines oberflächlichen, eitlen „Dummchens“. |
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Quelle:
Tussi - Wikipedia
Sodale - der heutige Lehrauftrag ist erfüllt.
Jeden Tag eine gute Tat ...
bam
Geschrieben von Patty Halliwell am 26.08.2019 um 16:57:
Mal noch eine berechtigte Frage:
Wenn ich eine Klugscheisserin bin (und ja, in der Schweiz schreibt man das mit ss und nicht mit ß), was bist denn du?
Geschrieben von bam am 26.08.2019 um 17:27:
Sicherlich kein i-Tüpferlreiter.
Ich wusste gar nicht, dass die Schweizer so streng unterwegs sind.
Und die Deutsche Sprache ruinieren sie scheinbar auch, wenn es dort kein ß mehr gibt.
Und du regst dich wegen ie oder y auf …
Seltsames Völckchen …
Ich habe in Bern gute Freunde, die sind aber nicht so streng wie du unterwegs.
Allerdings fahre ich dort nicht mehr hin, weil sich die Schweiz ein Normalsterblicher kaum mehr leisten kann.
Bei meinem letzten Besuch wollten die in einem stinknormalen Gasthaus 30 € für einen Kartoffelpuffer (Rösti) haben.
Ja spinnen die denn?
Die Vorarlberger müssen sogar an der Grenze kontrollieren, weil die Schweizer schnell einmal zum Einkaufen und Essen zu uns rüber kommen.
Getankt wird auch noch flott.
Und das soll normal sein?
Soviel zur Schweiz, die ich aber dennoch mag.
bam
Geschrieben von Patty Halliwell am 26.08.2019 um 18:47:
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Zitat: Sicherlich kein i-Tüpferlreiter.
Ich wusste gar nicht, dass die Schweizer so streng unterwegs sind.
Und die Deutsche Sprache ruinieren sie scheinbar auch, wenn es dort kein ß mehr gibt.
Und du regst dich wegen ie oder y auf …
Seltsames Völckchen … |
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i-Tüpferlreiter, wie süss!
Nicht mehr? Ich bezweifle, dass du schon über 80 bist (entschuldige, wenn ich falsch liege). Soweit ich weiss, wurde das in der Schweiz in den 1930er Jahren abgeschafft. Hast du das noch miterlebt, dass wir das hatten?
Und ich rege mich ja nur so auf, weil es ein vorgegebener Name in einer Serie ist. Nehmen wir einfach mal als Beispiel den Namen Stephen/Steven. Den gibt es ja auch in mehreren Schreibweisen. Grundsätzlich ist es egal, wie man ihn einfach so schreibt, aber wenn es jemand Bestimmtes ist, zum Beispiel Stephen Hawking, Stephen Fry oder Stephen King, dann wäre es ja auch nicht richtig, sie Steven Hawking/Fry/King zu schreiben. Aber sonst kann der Name Stephen oder Steven geschrieben werden. Das Gleiche gilt für Charlie und Charly. Es gibt Charlies, aber auch Charlys. Und jeder verdient es, dass sein Name richtig geschrieben wird, egal ob mit ie oder mit y.
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Zitat: Ich habe in Bern gute Freunde, die sind aber nicht so streng wie du unterwegs. |
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Ach, die Berner "Gigu" sind auch manchmal etwas langsamer. Bis die sich hätten aufregen können, warst du schon längst wieder zuhause.
Vielleicht bist du hier gerade an ein etwas gar spezielles Exemplar eines Schweizers gestossen, das könnte durchaus sein. Das meine ich im Übrigen nicht angebend, ganz im Gegenteil. Aber das ist nicht der richtige Ort, um das alles ganz genau erörtern zu können.
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Zitat: Allerdings fahre ich dort nicht mehr hin, weil sich die Schweiz ein Normalsterblicher kaum mehr leisten kann.
Bei meinem letzten Besuch wollten die in einem stinknormalen Gasthaus 30 € für einen Kartoffelpuffer (Rösti) haben.
Ja spinnen die denn? |
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Nur 30? Das ist ja noch gar nichts. Geh mal nach Zürich, da kommst du unter 40 wahrscheinlich gar nicht weg. Mit anderen Worten: Ja, die spinnen!
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Zitat: Die Vorarlberger müssen sogar an der Grenze kontrollieren, weil die Schweizer schnell einmal zum Einkaufen und Essen zu uns rüber kommen.
Getankt wird auch noch flott.
Und das soll normal sein?
Soviel zur Schweiz, die ich aber dennoch mag. |
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Wundert dich das, wenn identische Produkte auf der einen Seite der Grenze so teuer sind, auf der anderen Seite dann aber so viel preiswerter, wobei sich der Preisaufschlag teilweise gar nicht mehr rechtfertigen lässt, ausser mit "das ist die Schweiz, da muss es teuer sein"? Ich habe schon Produkte gesehen, Schweizer Marken, in der Schweiz produziert, die aber dennoch in Deutschland weniger kosten. Selbst wenn man den Anfahrtsweg mit einrechnet. Irgendwann müssen die grossen Marken auch mal einsehen, dass sie nicht alles total überteuert verkaufen können, nur beim Preis CHF steht.
Ich warte übrigens noch auf den Namen der Folge TahM, in der Rose Manny Harley nennt, damit ich sie mir anschauen kann. Wer etwas behauptet, der muss auch Beweise liefern, das haben wir in Rechtskunde gelernt.
Aber es freut mich, dass die Unterhaltung doch weniger feindselig geworden ist, ich hoffe, das bleibt so.
Meine Fresse, ist der Beitrag lang! Kein Wunder, bei so vielen Smilies.
Geschrieben von bam am 26.08.2019 um 19:58:
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Zitat: Nicht mehr? Ich bezweifle, dass du schon über 80 bist (entschuldige, wenn ich falsch liege). Soweit ich weiss, wurde das in der Schweiz in den 1930er Jahren abgeschafft. Hast du das noch miterlebt, dass wir das hatten? |
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Tja - darüber streiten sich die Gelehrten:
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Zitat: Die frühen Antiquadrucke kannten in der Schweiz wie auch in Deutschland kein ß. Im Bundesblatt der Schweizerischen Eidgenossenschaft fehlte nach der Umstellung von Fraktur auf Antiqua 1873 das ß zuerst, wurde aber bald darauf eingeführt, doch schon 1906 wieder aufgegeben. Der Beschluss der Zweiten Orthographischen Konferenz von 1901, ß auch für die Antiqua zwingend vorzuschreiben, fand in der Schweiz keine durchgängige Beachtung. In der Folge beschloss die Erziehungsdirektion (Kultusministerium) des Kantons Zürich in den Dreißigerjahren, das ß vom 1. Januar 1938 an in den kantonalen Volksschulen nicht mehr zu lehren; die anderen Kantone folgten. Als letzte schweizerische Tageszeitung entschied die Neue Zürcher Zeitung, die am 1. August 1946 von Fraktur auf Antiqua umgestellt hatte, ab dem 4. November 1974 auf das ß zu verzichten.[31] Mit der Reform von 2006 wurde es auch offiziell für den amtlichen Schriftverkehr abgeschafft. Schweizer Verlage, die für den gesamten deutschsprachigen Markt produzieren, verwenden das ß jedoch weiterhin.
In der Schweiz war es in der Antiqua seit jeher üblich, ss in s-s aufzutrennen, auch wenn es für ein ß steht. Beispielsweise wird das Wort Strasse (für Straße) in Stras-se (für Stra-ße) getrennt. Diese schweizerische Trennung wurde mit der Rechtschreibreform von 1996 als allgemeine Regel übernommen (§ 108 (1996) bzw. § 110 (2006)). |
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Quelle:
Schreibweise Schweiz
Erst 2006 wurde es offiziell abgeschaft.
Damals war ich 41 Jahre alt, damit du mich altersmäßig einschätzen kannst.
Du siehst, ich muss nicht 90 Jahre alt dafür sein, um dies zu wissen.
Ich hatte mich damit damals sogar beschäftigt, weil auch die Worttrennung sehr extravagant gelöst wurde.
Ich kann mich noch gut an heftige Debatten erinnern.
Einige meiner Freunde sind Lehrer - boah, damals war etwas los.
Dies schwappte komplett auf Österreich über und löste heftigste Diskussionen hinsichtlich der Rechtschreibung aus.
Ich mag das ß, aber es ist sicher nicht gut wenn man Sprachen globalisieren möchte.
Auf einer rein englischen Tastatur findest du jenes heute wahrscheinlich kaum mehr.
In Spanien hatte ich dies auch erlebt.
Na gut - das war noch eine Nummer schärfer, weil auch die Tastaturbelegung eine andere war.
In einem Internetcafe!
Nix mit 7 Fingern schreiben - System Adler ...
Das sind die wahren Probleme.
Nicht ob jemand Charlie oder Charly heißt.
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Zitat: Vielleicht bist du hier gerade an ein etwas gar spezielles Exemplar eines Schweizers gestossen, das könnte durchaus sein. |
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Dort gab es nur spezielle Exemplare und jeder für sich ein Unikum.
Ich übernachtete mit Sonja bei der Hanfmesse in einer Pension, in welcher sonst beinahe nur Inder wohnten.
Na dort war was los - vor allem weil damals gerade Ramadan war und die Jungs dort in der Nacht volles Rohr in Betrieb gegangen waren.
Curry und viel Alkohol.
Echt schräg ...
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Zitat: Nur 30? Das ist ja noch gar nichts. Geh mal nach Zürich, da kommst du unter 40 wahrscheinlich gar nicht weg. Mit anderen Worten: Ja, die spinnen! |
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Jep - Zürich ist noch teurer als Bern.
Oder diese gesamten berühmten Schigebiete.
Gut - dort bei der High Society hätte eh nichts verloren, aber wer kann sich denn so etwas leisten?
Und so züchtet sich die Schweiz ein ganz seltsames Publikum.
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Zitat: Wundert dich das, wenn identische Produkte auf der einen Seite der Grenze so teuer sind, auf der anderen Seite dann aber so viel preiswerter, wobei sich der Preisaufschlag teilweise gar nicht mehr rechtfertigen lässt, ausser mit "das ist die Schweiz, da muss es teuer sein"? |
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Mich wurdert die Europäische Politik, weil sonst würde es so etwas gar nicht geben.
Ich kenne dies sogar hier bei uns in Graz.
Da fahren Familien im PKW über die Staatsgrenze (50 km entfernt), fressen sich dort an und nehmen Zigarretten und Alkohol mit.
Das ist in meinen Augen krank und hat auch nichts mehr mit Europäischer Union zu tun.
Auf der Österreichischen Seite der Grenze wandern die Leute ab, weil sie nicht überleben können und die Slowenen bauen einen Shoppingtempel neben dem Anderen.
P.S.
Die Folge mit Harley suche ich dir raus …
Ich glaube es war jene, als Rose Charly sagte, dass sie nach England gehen würde.
Weil Charly nachfragte, was denn nun mit Manny sei und Rose ihn plötzlich Harley nannte.
bam
Geschrieben von bam am 26.08.2019 um 20:45:
Nachtrag:
Aber das ist eben die Deutsche Sprache.
Die Umlaute sind ja auch ein gutes Beispiel.
Als ich in Kanada gearbeitet hatte war ich Jorg (Jork), George oder Joe.
War lustig ...
Aber die Mongolen und Türken hatten kein Problem damit.
Die sprachen meinen Namen perfekt aus und lachten mich aus, wenn ich ihre Namen verschandelte (vor allem die Mongolen).
bam
Geschrieben von bam am 26.08.2019 um 22:44:
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Zitat: Gut - dort bei der High Society hätte ich eh nichts verloren, aber wer kann sich denn so etwas leisten?
Und so züchtet sich die Schweiz ein ganz seltsames Publikum. |
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Kennst du Hans Knauß?
Er ist ein Co-Kommentator beim ORF bei Schirennen (Abfahrt, Super-G und Riesentorlauf).
Er war früher selbst Rennläufer.
Er hatte einmal den Vogel bei einem Rennen in Wengen abgeschossen.
Er berichtete live, dass er so hungrig sei, sich aber kein Essen leisten konnte, weil er nur 20 € eingesteckt hatte.
Er war auf der Suche nach einem Grillwürstel - gab es aber laut ihm nicht.
Und dann hatte ihn der Moderator live auf ein Essen eingeladen.
Das war legendär!
Dies wurde dann auch publik gemacht und die 2 zahlten 100 € für einen Pimpifax.
Außerdem schließt sich hier der Kreis.
Den Buchstaben gibt es nunmal im Deutschen.
Hans Knauß dürfte ja nun gar nicht mehr so heißen ...
bam
Geschrieben von Patty Halliwell am 28.08.2019 um 22:50:
Ach herrje...
Na ja, ich habe es nie irgendwo in der Schweiz gesehen, auch nicht vor 2006.
Hat es denn das auf einer rein englischen Tastatur überhaupt je gegeben?
Diese "wahren Probleme" in Spanien hattest du aber wohl nicht sooo lange, oder? Wenn du sie länger gehabt hättest, hättest du dir wohl eine deutsche Tastatur angeschafft, oder zumindest die Tastatur umgestellt, könnte ich mir vorstellen. ;-)
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Zitat: Dort gab es nur spezielle Exemplare und jeder für sich ein Unikum.Ich übernachtete mit Sonja bei der Hanfmesse in einer Pension, in welcher sonst beinahe nur Inder wohnten.Na dort war was los - vor allem weil damals gerade Ramadan war und die Jungs dort in der Nacht volles Rohr in Betrieb gegangen waren.Curry und viel Alkohol.Echt schräg ... |
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Hui... Alleine schon beim Wort "Hanfmesse" dachte ich mir, dass es kein Wunder ist, dass es da nur spezielle Exemplare hatte.
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Zitat: Jep - Zürich ist noch teurer als Bern.
Oder diese gesamten berühmten Schigebiete.
Gut - dort bei der High Society hätte eh nichts ven, aber wer kann sich denn so etwas leisten?
Und so züchtet sich die Schweiz ein ganz seltsames Publikum. |
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Schi? Wer verschandelt jetzt die Sprache? Das heisst doch Ski.
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Zitat: Mich wurdert die Europäische Politik, weil sonst würde es so etwas gar nicht geben.
Ich kenne dies sogar hier bei uns in Graz.
Da fahren Familien im PKW über die Staatsgrenze (50 km entfernt), fressen sich dort an und nehmen Zigarretten und Alkohol mit.
Das ist in meinen Augen krank und hat auch nichts mehr mit Europäischer Union zu tun.
Auf der Österreichischen Seite der Grenze wandern die Leute ab, weil sie nicht überleben können und die Slowenen bauen einen Shoppingtempel neben dem Anderen. |
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Das ist doch einfach nur krank... Hauptsache, die reichen Politiker werden noch etwas reicher.
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Zitat: P.S.
Die Folge mit Harley suche ich dir raus …
Ich glaube es war jene, als Rose Charly sagte, dass sie nach England gehen würde.
Weil Charly nachfragte, was denn nun mit Manny sei und Rose ihn plötzlich Harley nannte. |
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Öhm... Ging Rose nicht in der vierten Staffel nach England? Und das mit Manny waar in der achten Staffel, kurz von Charlies "Tod".
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Zitat: Aber das ist eben die Deutsche Sprache.
Die Umlaute sind ja auch ein gutes Beispiel. |
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Was den Deutschen die Umlaute sind den Franzosen ihre tollen "accents"...
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Zitat: Kennst du Hans Knauß? |
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Sagt mir nichts, aber armer Kerl... Ne, mit so wenig Geld kriegst du zumindest in einem Restaurant wohl nichts. Oder höchstens ein Getränk.
Geschrieben von bam am 29.08.2019 um 16:27:
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Zitat: Diese "wahren Probleme" in Spanien hattest du aber wohl nicht sooo lange, oder? Wenn du sie länger gehabt hättest, hättest du dir wohl eine deutsche Tastatur angeschafft, oder zumindest die Tastatur umgestellt, könnte ich mir vorstellen. ;-) |
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Das wäre nicht möglich gewesen.
Ich kann doch nicht in einem Kraftwerk die Tastatur umstellen.
Die hätten mich hochkantig rausgeworfen.
So wie in Kanada geschehen - aber nicht mir.
Sondern General Electrics flog dort kurzfristig raus, weil sie die Turbinen geliefert hatten (4 Stück - 2 Gasturbinen und 2 Dampfturbinen) und überall ihre Amerikanischen Einheiten verwendet hatten.
Das war der Horror pur und da die Kanadier, so wie wir Europäer die SI-Einheiten verwenden, kannte sich dort keiner mehr aus.
Selbst im Leitsystem gab es deswegen Probleme.
Das hatte GE ein kleines Vermögen gekostet, denn sie mussten alle Einheiten ändern.
Übrigens:
Das ß kann man auch Fn-Taste + Alt-Taste + 225 schreiben.
Aber dies habe ich mir selten angetan.
bam
Geschrieben von Patty Halliwell am 08.09.2019 um 21:11:
Hui, ich war ja schon ewigs nicht mehr hier. Tschuldige. Die Schule.
Huch, nein, in einem Kernkraftwerk würde das wohl schlecht. Ich dachte, du warst da in den Ferien oder hast eine Weile dort gewohnt, dann wäre es sicher gegangen. Aber so... nope, besser nicht.
Also bei mir ohne die FN-Taste (oder nur, wenn ich am Laptop wäre), aber stimmt. Das wusste ich gar nicht. Aber die zwei s sehen schöner aus.
Geschrieben von bam am 08.09.2019 um 22:24:
Das war kein Kernkraftwerk.
Wir verbrannten Gas für die Gasturbinen und die Abwärme wurde in Kesselanlagen weiterverwendet.
Sogenannte Abhitzekessel.
Die brummten früher am Markt, weil es so viele Prozesse gibt, die Abgase oder Wärme los werden wollen.
Die ärgsten Abhitzekessel waren jene, welche in Stahlindustrien standen und noch immer dort stehen.
Dort wurde und wird reines CO, welches bei der Stahlgewinnung in Hochöfen entsteht, verbrannt.
Das war damals doppelt gewonnen.
Erstens wurde die Umwelt aufgrund weniger CO-Ausstoß wesentlich weniger belastet und zweitens konnten sich so Stahlindustrien auch recht kostengünstig ihren eigenen benötigten Strom produzieren.
Wenn man jedoch mit reinem CO handiert, muss man dabei extrem vorsichtig sein.
Wenn der Mensch zu lange reinem CO ausgesetzt ist, fällt er um und ist tot.
Das kennt man z.B. auch aus dem Hausgebrauch.
Es gab schon etliche Tote in Badezimmern, weil die Gasthermen schlecht gewartet waren.
Das Gemeine bei CO ist nämlich, dass es schwerer als Luft ist und daher zu Boden sinkt, anstatt sich zu verziehen.
Und dann hast den Salat.
Unsere Pflanzen benötigen zum Teil sogar CO, um ihre Photosynthese auszuleben zu können - aber auch nicht zu viel.
Schlimm wird es in der Natur, wenn CO-Verbindungen eine Symbiose mit Schwefelverbindungen eingehen.
Dann spricht man unter anderem vom sauren Regen.
Deswegen müssen dort auch alle Mitarbeiter CO-Warngeräte tragen.
Einmal erlebte ich einen CO-Austritt live mit.
Mein Piepserl sprang an und ich rannte nur mehr.
Dort war eine Fläche in der Größe eines Fußballfeldes betroffen.
Wenn man dabei nicht Warngeräte und strikte Evakuierungspläne hätte, gäbe es sicher mehr Tote.
Und glaube mir - wenn du in solch eine Situation kommst, hast du automatisch die Hose voll.
Entweder man hält für 1 Minute die Luft an und setzt sich so schnell wie möglich seine Gasmaske auf oder man nimmt die Füße in die Hände und rennt.
Deswegen sind solche Evakuierungspläne auch so wichtig, denn nicht jeder hat eine Gasmaske mit.
Aber dafür bekommt man auch Unterweisungen und wenn man keine passende Atemmaske mit hat, wird man rausgeschmissen.
Viele dachten, sie können dafür jegliche Gasmaskenfilter verwenden.
Ja - falsch gedacht ...
Ich besitze sogar eine eigene Gasmaske.
Die habe ich noch immer.
Und bei meinen Einsätzen bekam ich dann die unterschiedlichsten Filter von der Firma bezahlt mit.
2 Stück hatte ich immer dabei - einen Filter für CO und einen für Chlorgas - beiden wurden mir persönlich zum Lebensretter.
bam
Geschrieben von Patty Halliwell am 09.09.2019 um 17:44:
Huch, da habe ich mich wohl überlesen in der Eile, sorry.
Das klingt alles andere als ungefährlich.
Hoffentlich brauchst du die Masken nicht mer so oft wie früher.
Geschrieben von bam am 09.09.2019 um 19:11:
Gott sei Dank benötige ich die Maske heute gar nicht mehr.
Sie hängt aber als Erinnerungsstück im Schlafzimmer an der Wand.
Außerdem - man weiß ja nie.
Aber Filter habe ich keine mehr.
Die sind egal gegen welche Stoffe nur beschränkt haltbar (meist 5 Jahre).
In Kraftwerken hatten wir bis zu 5 unterschiedliche Maskenaufsätze (Filter).
Jeder Filter für einen anderen Anwendungsfall.
Dabei sind wir erst draufgekommen, dass Filter Ablaufdaten haben.
Die Firma murrte, als wir neue Filter bestellten.
Und ja - das war manchmal gefährlich und arschknapp.
Auf Zypern hatten wir einen Ventilschaden in der Wasseraufbereitungsanlage.
Über dieses defekte Ventil war Chlorgas in größeren Mengen ausgeströmt.
Ich hatte als Schichtleiter Dienst und ich musste die gesamte Kraftwerksevakuierung vollziehen.
Na da war was los - kannst mir glauben.
Und dann setzte ich mir als alle weg waren den Gummizuz auf und rannte zur Wasseraufbereitungsanlage, weil dort ja der Alarm ausgebrochen war.
Ein 300 Meter Sprint mit Maske und kurzsichtig obendrein, weil unter einen Gummizuz keine herkömmliche Brille passt.
Dann war ich dort angekommen und das absolute Chaos war mir gegenüber.
Die Sprinkler liefen volles Rohr, um das Chlorgas zu binden und zu Boden zu bringen.
Ich dort mitten drin.
Schaßaugad, beinahe keine Luft bekommend und gebadet wie ein Pudel.
Plötzlich klopfte mir jemand auf die Schulter.
Es war ein Arbeitskollege von mir.
Seine erste Frage war, wie lange mein Filter noch halten würde.
Ich sagte zu ihm wahrscheinlich noch 10 Minuten.
OK - meine auch 10 Minuten, als müssen wir schnell sein.
Und wir fanden dann das defekte Ventil und dichteten die Stelle ab.
Das war haarscharf.
2 Minuten länger und wir wären es gewesen.
Danach war ich aber fertig.
3 Tage lang stank ich nach Chlor.
Nicht nur ich, auch mein Gewand.
Das warf ich dann weg - ich bekam den Geruch nie mehr wieder raus.
Danach gingen wir als die Chlorbrothers in die Firmengeschichte ein.
Nicht unbegründet - wir hätten dort hunderte Leute umbringen können.
Ich lebte in diesem Job sehr oft mit Gefahren.
Solange jene vorhersehbar waren konnte man dementsprechend handeln.
Kamen die aber aus dem Nichts, wie eine Kesselexplosion aufgrund einer Schweißnaht, ist man machtlos.
Das war auch auf Zypern und ich musste danach 14 Tage Urlaub in Istanbul machen, um nicht mit einer Angst zu meiner Arbeit gehen zu müssen.
Das war echt schlimm.
Dabei hatten wir zum Glück "nur" 1 Toten - 2 Stunden später wären es 20 gewesen.
Aber der Raki und die Nutten in Istanbul trieben mir das dann wieder aus.
Und ein Arbeitskollege, welcher mich begleitete, hatte schon einmal in Jahr in Istanbul gelebt.
Boah - der war ein super Stadtguide.
Er kannte sogar versteckte Schneidereien und wir kleideten uns komplett neu an - gleich in mehrfacher Ausführung.
Ich hatte nie mehr wieder so gute Hemden!
Und so hoben wir uns gegenseitig aus der Scheiße, denn er hatte auch Angst.
Ich glaube das war eine meiner entscheidesten Prägungen …
Voll in die Hose geschissen und knallhart zurück in das Kraftwerk gegangen - wir lassen uns nicht einschüchtern.
bam
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